African Sketchbook

African Sketchbook 2007

Mit „African Sketchbook“ verlässt der Jazzpool NRW den Bereich des zeitgenössischen Jazz und geht dabei gewissermaßen auf „jazzmusikalische Ahnensuche“. Lexika definieren den Jazz gern als Verbindung afrikanischer und europäischer Musizierformen.

Dabei ist der afrikanische Anteil zum einen in der polyrhythmischen Tradition des schwarzen Kontinents zu sehen, die sich – verkürzt formuliert – in den Vereinigten Staaten zum Swing entwickelte. Ebenso wichtig ist das in der afrikanischen Vokalmusik gängige Anschleifen der melodischen Zieltöne, eine in der europäischen Kunstmusik eher verpönte Praxis, die schlicht und einfach das hervor brachte, was man als Blues bezeichnet. Beide Elemente sind ein guter Grund, traditionellen afrikanischen Musiken aus der Sicht des zeitgenössischen Jazz zu begegnen.

Dabei wird es natürlich weniger um eine Beschäftigung mit den hinlänglich bekannten Kategorien Blues und Swing gehen, sondern um die Kombination moderner Jazzimprovisation mit den besonderen Vorgaben afrikanischer Formkriterien. Alles, was wir in Europa und den Staaten an Lied-, Rondo-, Sonaren-, Tanz- etc. Formen kennen, existiert in Afrika nicht.

Fast die gesamte, dort zu findende Musik hat einen stark repetierenden Charakter und verweigert sich auch der typischen dramatischen Entwicklung von leise nach laut, von tief nach hoch, von entspannt nach komprimiert. Das Sich Nähern an ein solches, fast „zeitloses“ Formempfinden, geht nur durch die Beteiligung afrikanischer Meistermusiker.